AW: Wo sind die guten Alten Zeiten?
AW: Wo sind die guten Alten Zeiten?
Ab 70 DM ist das Season-Interface erhältlich. Man benötigt zusätzlich ein Nullmodemkabel, dass man mit dem COM-Port des Rechners verbindet. Weiteres Equipment ist nicht erforderlich.
Dieses Season-Interface stammt von . Fast alle Season-Karten gleichen in ihrer Funktionalität. Deshalb benötigt man keine spezielle Software sondern kann auf verschiedene Varianten zurückgreifen.
Auf der Unterseite befinden sich die Kontakte zur Smartcard-Emulation.
Ungünstiger Formfaktor: Die Karte steht weit aus dem Kartenschlitz eines Receivers heraus.
Die Season-Interface-Karte kann man zum Emulieren einer "echten" Smartcard oder zum Loggen benutzen. Letzterer Vorgang ist aufgrund der geringen Bandbreite der seriellen COM-Schnittstelle äußerst ineffektiv.
Emulator-Software
Klassiker unter der Emulator-Software ist Voyager, dass momentan in der Version 1.86 erhältlich ist. Dieses aus Skandinavien stammende DOS-Programm wird ohne Schlüssel ausgeliefert. Er emuliert die Verfahren Videocrypt, Seca und Irdeto-Betacrypt (Premiere & ORF).
Windecrypt von Paul Arnold ist in Deutschland weniger verbreitet. Es funktioniert jedoch auch mit Irdeto-Verfahren wie es von Premiere oder dem ORF eingesetzt wird.
Äußerst beliebt ist die Software Wallbanger, denn sie lässt sich auch von Anfängern leicht bedienen. Zudem erkennt man, dass in den Hacker-Foren ein reger Austausch der passenden Keyfiles stattfindet. Aktuell ist die Version 3.56. Irdeto, Mediaguard und Viaacess gehören zum Funktionsumfang.
Zusammenfassung Season & Emulatoren
Mit dem Season Interface und der passende Emulator-Software steht eine billige Alternative zur Verfügung. Größtes Manko sind die Betriebsgeräusche des PCs (Lüfter), denn dieser muss während der Emulation in der Set-Top-Box eingeschaltet sein. Der eigentliche Fernsehgenuss wird dadurch gestört. Zudem ist es aufwendig, zur Emulation erst einen PC hochzufahren.
Geeignet ist diese Lösung für die D-Box 1 und für digitale Receiver mit Common Interface (CI) und eingestecktem Conditional Access Modul (CAM), beispielsweise einem All-CAM oder einem Alphacrypt. Beliebt sind auch Receiver mit integriertem Kartenleser wie der Humax IRCI-5400. Die von Pjotr gestesteten Emulator-Programme waren in der vorliegenden Version nicht in der Lage, die komplexen Sicherheitsfeatures der D-Box2 auszutricksen. Dies könnte sich jedoch in der Zukunft ändern. Für die D-Box2 steht noch kein alternatives Betriebssystem zur Verfügung, dass mit den Sicherheitsmechanismen etwas toleranter umgeht. Erst wenn die Emulatoren eine so genannte Z-Karte exakt nachbilden können, funktionieren diese ebenso auf einer D-Box2. Hier sind entweder die Programmierer von Emulator-Software gefragt oder die Linux-Freaks, die bereits an einer Alternative für die D-Box2 herumdoktern. Immerhin ist bei der D-Box 2 der Anfang gemacht. Ein Linux-basierendes Betriebssystem im Betastadium kursiert bereits im Internet.
Die auf den Markt, z.B. bei oder erhältlichen Karten lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:
Platinenkarten: bestehend aus Leiterplatte und aufgelöteter ICs Plastikkarten der zweiten Generation: funktionell gleichwertig wie Platinenkarten, jedoch sind Chips im Plastikträgermaterial integriert, Formfaktor wie Original-Smartcards abgelaufene bzw. entwertete Original-Smartcards von Betaresearch (Premiere/Mediavision)
Alle nachfolgend aufgeführten Karten laufen mit der D-Box 1 und vielen digitalen Receivern. Für die D-Box 2 sind besonders die Funcard1 (AT90S8515) und die Jupiter2 (AT90S8535) geeignet.
Im Anschluss werden eine Reihe von Programmiergeräten und Brennsoftware vorgestellt.
Platinenkarten: PIC2, Jupiter1/2, Twostone, Fun/2
Alle Platinenkarten besitzen einen kleinen EEPROM-Datenchip von ATMEL sowie einen großen Programmchip (Controller). Letzterer stammt entweder von PIC oder wiederum von ATMEL. Generell gilt: Bei Karten mit PIC-Controller-Chips ist der Programmiervorgang komplexer als bei ATMEL-Chips (AT...).
Die PIC2-Card basiert auf dem PIC16F876-Chip.
Der große PIC-Chip simuliert das Kartenbetriebssystem, während auf dem kleinen 24C64 (rechts) die eigentlichen Keydaten gespeichert werden.
Die Jupiter1-Card wird bei einigen Händlern auch unter dem Pseudonym "Twostone-AVR" geführt.
Die Jupiter1 basiert auf dem AT90S2343-Programmchip und dem AT24C16-Datenchip. Die Fähigkeiten der Jupiter1 halten sich in Grenzen. So muss man auf die D-Box1 erst das alternative Betriebssystem DVB2000 aufgespielt werden, um diese Karte überhaupt zum Laufen zu bekommen. DVB2000 geht etwas "toleranter" mit den Sicherheitsfunktionen der D-Box1 um. Ebenso muss der Humax IRCI-5400 erst gepatcht werden.
Die Fun2 bzw. Jupiter2 gehört zu Pjotrs Favoriten. Sie kann eine echte Premiere-Cards sehr genau simulieren. Deshalb läuft sie auch tadellos in einer D-Box 2 (nur Irdeto-Betacrypt für Premiere/ORF), für die bekanntermaßen noch kein alternatives Betriebssystem wie DVB2000 erhältlich ist. Zudem kann man mit der Jupiter2 gleich 3 Verschlüsselungsverfahren (Irdeto, Seca und Viaaccess) auf einmal simulieren, sofern man einen allgemeinen Digitalreceiver verwendet.
Der 74LC64 ist der Daten-EEPROM. Rechts im Bild der AT90S8535 von ATMEL.