Alinti : Bild.de Tarih 17.01.2018 Saat 19:30


KRYPTOWÄHRUNG STÜRZT UNTER 10 000-DOLLAR-MARKE
Bitcoin-Crash!
In wenigen Stunden Einbruch um 13 Prozent
++ Wertverlust von rund 21,7 Milliarden Dollar
++ Panik am Markt wegen drohenden Handelsverbots




Wie gewonnen, so zerronnen!

Wegen der ungewissen Zukunft des Handels mit Kryptowährungen rutschte der Bitcoin-Kurs an der weltgrößten Börse Bitstamp am Mittwoch unter die psychologisch wichtige 10 000er-Marke und verlor mehr als 13 Prozent auf 9853 Dollar.

Danach erholte sie sich leicht, kletterte am Mittwochnachmittag wieder knapp über die 10 000er-Marke.

Trotzdem ein dramatischer Wertverlust! Bei rund 16,77 Millionen Bitcoins, die in Umlauf sind, bedeutete das: Binnen wenigen Stunden sind durch den Kurssturz rund 21,7 Milliarden Dollar vernichtet worden.

Schon am Dienstag war die Cyber-Devise, die kurz vor Weihnachten noch doppelt so viel gekostet hatte, zeitweise um mehr als ein Viertel eingebrochen


Drohendes Handelsverbot löste Panik aus


Es herrscht eine Menge Panik am Markt“, sagte Charles Hyter, Gründer des Branchendiensts Cryptocompare. „Die Leute versuchen, um jeden Preis aus Kryptowährungen auszusteigen


Auslöser des aktuellen Ausverkaufs seien Pläne einiger Staaten, den Handel mit Bitcoin & Co. einzudämmen, sagte Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX. „Chinesische und südkoreanische Regulierungsbehörden spielen derzeit mit der Geduld der Anleger. Bis die Regierungen der asiatischen Cyberwährungshochburgen die Katze aus dem Sack lassen, dürfte noch Zeit verstreichen. Bis dahin stehen die Börsenampeln vorerst auf Rot.“


Auch nach Einschätzung von Shuhei Fujise, dem Chef-Analysten des auf virtuelle Währungen spezialisierten Research-Hauses Alt Design, stehen den digitalen Talern schwere Wochen bevor.

Bei dem G20-Gipfel im März könnten strengere Regeln für den Handel mit Kryptowährungen Thema sein.

Für Steven Englander, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Rafiki, ist der Markt an einem kritischen Punkt angelangt. „Kryptowährungsanleger müssen entscheiden, ob sie Bitcoin aufgeben, weil die Währung wegen ihrer technischen Beschränkungen von besseren Produkten verdrängt wird, oder ob sie darauf setzen, dass Bitcoin trotzdem gedeihen kann.“

Zuletzt war die Kryptowährung, die im Jahr 2009 als ein von Zentralbanken und anderen staatlichen Institutionen unabhängiges Zahlungsmittel aus der Taufe gehoben worden war, verstärkt unter Druck geraten. Schon im Dezember war der Bitcoin eingebrochen, erholte sich dann aber wieder. Zum Vergleich: Vor rund einem Jahr war die Kryptowährung zum Beispiel nur etwas mehr als 1000 Euro wert.



Auch andere Kryptowährungen mit Verlusten


Einer der Kritikpunkte an Bitcoin ist die rechen- und zeitintensive Verarbeitung von Transaktionen. Mittlerweile gibt es rund 1400 Kryptowährungen. Bitcoin-Konkurrenten wie Ethereum oder Ripple punkten aber nicht nur mit höherer Geschwindigkeit. Ihre Software dient gleichzeitig als Technologieplattform, die mehr bietet als reinen Geldtransfer.

Dem Sog des fallenden Bitcoin-Preises konnten sich diese Kryptowährungen dennoch nicht entziehen. Ethereum verbilligte sich laut dem Branchendienst CoinMarketCap.com am Mittwoch um 16 Prozent auf 904 Dollar. Der Ripple-Index, der den Preis der gleichnamigen Cyber-Devise widerspiegelt, brach sogar um 27 Prozent ein. Am Dienstag hatte er ähnlich viel verloren. Damit notiert er aber immer noch fast fünf Mal so hoch wie Anfang Dezember.

Christopher Keshian, Mitgründer des auf Cyber-Devisen spezialisierten Dachfonds Apex, mahnte allerdings zur Besonnenheit. „Die Kursausschläge von Bitcoin und anderen Kryptowährungen sind ein erwartbarer und wichtiger Teil der Reise zu einer ausgewachsenen Anlageklasse.“ Allen Schwankungen zum Trotz werde der Bitcoin-Kurs in den kommenden Monaten steigen.